Polenta

Die Polenta kam aus Friaul, und wurde bald zum meist verbreiteten Gericht in Brda, das bei den meisten Mahlzeiten Brot ersetzt hat. Meistens wurde Polenta aus weißem Maismehl gekocht, weniger beliebt war die gelbe ("rusa") Polenta, die als das Gericht der Armen bekannt war, und hatte ein wenig anderen Geschmack. Es wurde gesagt, dass "wer spekuliert hat, die gelbe Polenta gekocht hat, weil man weniger davon gegessen hat".

Polenta wurde über das ganze Jahr mindestens einmal täglich gegessen, sie wurde regelmäßig zum Abendessen gekocht. Was vom Abendessen übriggeblieben ist, wurde am nächsten Morgen angebraten oder ausgebacken in einer Pfanne mit Grieben, Speck oder Butter. Falls aber die Polenta zu Ende gegessen wurde, wurde sie zum Frühstück frisch gekocht, bestimmt aber dann, wenn man Arbeiter hatte. Frische Polenta wurde meistens gegessen mit Schweinefleisch, verschiedenen Soßen (Pl. "toči"), Suppen (Pl. "župe"), Eiern, mit "frtalja" (Eierkuchen) und Gemüse. Manchmal hat man Polenta nur auf verschiedene Weisen abgeschmälzt: mit frittiertem Prosciutto, Salami oder Wurst; mit Speck und frittiertem Zwiebel; mit Grieben, begossen mit Essig oder Wein. Frische Polenta wurde auch in die Mischung von Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Knoblauch getunkt. Bei Heuernte hat man Polenta mit Schweineschmalz (Sing. "tacanje" oder "košenina") zubereitet. Frauen und Kinder haben frische, gebratene oder kalte Polenta gern mit Sauermilch oder Milch, mit Milchkaffe oder abgeschmälzt mit Butter, Fenchel und Zucker gegessen. Mit Suppen, Gemüse oder mit "frtalja" (Eierkuchen) wurde es oft kalt, gebraten oder frittiert gegessen.

Neben gewöhnlicher Polenta aus weißen und gelben Maismehl ("sirkova polenta") hat man einst noch die Buchweizen-Polenta gegessen, die aus einer Mischung von Maismehl, Buchweizenmehl und Weizenmehl zubereitet wurde. Wenn man der gewöhnlichen Polenta während des Kochens etwas Milch dazugegeben hat, wurde sie verbesserte Polenta genannt. Als man die Soße aus Grieben, etwas Mehl und Essig über die Polenta vergossen hat, wurde dieses Gericht "zavihnjena polenta" genannt. "Pustna polenta" – Fastnachtspolenta wurde, als schon der Name suggeriert, nur zur Fastnacht, mit Wurst und weißen Rüben gegessen.

Dass Polenta wirklich ein typisches Gericht von Brda war, sagt auch das Gericht, die Schwester von Polenta genannt: bevor im Kessel das ganze Mehl eingemischt wurde, und als die Polenta noch dünnflüssig war, wurde etwas von der Masse weggenommen. Die Polenta wurde dann zum Ende gekocht und die entnommene Masse wurde mit Grieben oder Speck abgeschmälzt und mit Polenta gegessen. Nur selten wurde die Melonen-Polenta gemacht. Geschälte und entkernte reife Melonen wurden auf längliche Schnitten geschnitten oder gerieben, gesalzen und als sie gekocht wurden, hat man Maismehl beigemischt und die Polenta wurde mit Grieben abgeschmälzt. Kartoffelpolenta war aus durchgedrückten gekochten Kartoffeln, denen Maismehl beigemischt wurde und länger als gewöhnlich gekocht wurde. Sie wurde mit Grieben oder Schweineschmalz abgeschmälzt.

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