Kaffee

Kaffee war ein geschätztes und beliebtes Genussmittel, wurde aber wegen hohen Preises nur wenig getrunken, man hat ihn nur den besonderen Gästen angeboten. Meistens hat man Rohkaffee gekauft und ihn selber in der Pfanne oder im speziellen Gefäß geröstet, was eine angenehme Verrichtung der ältesten Frau in der Familie war. In der Familie war Kaffee eine Leckerei für die Älteren, die ihn meistens am Morgen getrunken haben. Die Männer haben dem Kaffee Wein oder Schnaps zugegeben ("koreto"), die Frauen aber Eigelb, gemischt mit Zucker. Der Kaffeetopf war immer auf der Feuerstelle oder auf dem Herd und wurde nur selten gespült, damit mindestens das Wasser nach Kaffee duftete. Als es an Kaffee mangelte, hat man nachmittags den Kaffeesatz vom Morgen erneut überkocht.

Gersten, Roggen, Puffbohnen, Linsen, Kümmel, trockene Löwenzahn-Wurzeln oder Traubenkerne hat man für den Kaffee, den man zum Frühstück oder Abendessen getrunken hat, laufend geröstet und gemahlen. Oft hat man auch Feigenkaffee aus schwarzen, getrockneten und gerösteten Feigen gekocht, die außer ihrer Farbe dem Kaffee einen süßen Geschmack verliehen haben.

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