Gebäck

Das Gebäck war ein Teil der feierlichen Kost. Preiswertes Gebäck waren die süßen Obstkuchen aus Trockenpflaumen und Trockenäpfeln, sowie süßes (feines) Brot. Unter dem Einfluss der Mädchen, die aus Haushaltungsschule in Tomaj zurückgekommen sind, haben auch die Süßigkeiten ihren Platz in der Küche von Brda bekommen, weil man davor nur Potitzen ("hubance") und Hefe-Gugelhupfe ("kuglofi") mit Walnüssen, Rosinen oder Schokolade gekannt hat.

Die Potitzen, gebacken im Bauernofen oder auf der Feuerstelle unter dem Deckel für die Kuchen, hatten eine rundliche Form, die Stangenform haben sie bekommen, als man sie im Herd gebacken hat. Der Teig musste eine goldene, gelbe Farbe haben, es sollte mit vielen Eiern und sehr locker sein, deshalb musste man ihn lange kneten. Eine gute Potitza musste viel Füllung haben, die beste war mit Walnüssen, denen man geröstete Semmelbrösel, Rosinen, Honig oder Zucker, Schnaps oder Nussschnaps, Pignolen zugegeben hat, manche haben sogar etwas Pfeffer zugegeben. Im Herbst hat man auch die Kastanienpotitze mit der Füllung aus durchdrückten gekochten Kastanien, Eigelben oder Eiern, Butter, Zucker und Zimt gebacken. Am Anfang des Jahrhunderts haben nur geschickte Köchinnen auch Potitza aus Blätterteig gebacken.

In der Fastnachtszeit hat man Krapfen frittiert; ohne Füllung, mit Marmelade oder mit Nussfüllung, wie für Potitzen. Noch öfter hat man Mäuschen frittiert ("fritule"), die aus weicherem Teig vorbereitet waren.  "Kroštole" ("floke", "štraube") hat man während der Fastnachtszeit frittiert, aber auch zur Hochzeit und Firmung, aus Hefeteig für Karpfen oder aus Teig ohne Hefe, den man ausgerollt und in verschiedene Formen geschnitten hat. Zum Frittieren hat man Schweineschmalz benutzt, seltener Öl.

Nach neuen Rezepten aus Tomaj, unter dem Einfluss von Kochbüchern und nach dem Einführen von Herden, hat sich zwischen den beiden Kriegen die Vorbereitung von anderem Gebäck verbreitet. Mit den Herden war am meisten das Backen von Plätzchen verbunden, die man in den Bauernöfen nicht gebacken hat. Damals begann man auch Biskuitgebäck und Torten zu backen, die größtenteils erst nach dem zweiten Weltkrieg verbreitet wurden. Zu den feierlichen Mittagessen hat man Suppengebäck vorbereitet, das man auf kleine Stücke aufgeschnitten hat. Weil die Torten noch immer selten waren, hat man zu den Hochzeiten auch Buchteln gebacken, mit Marmelade oder mit Nussfüllung. Auf den Hochzeitstischen war immer Krokant (eine besondere Art von Süßspeise), Marzipangebäck in der Form von Plätzchen oder Obst, das auch für Zier war. Wein, Schnaps, hausgemachter Nussschnaps, Zitronenschale, Vanilleschotte hat man benutzt, um das Aroma von Gebäck zu verbessern. Der süßen Füllung hat man Honig, Rosinen ("cebivo"), kleinen schwarzen Rosinen ("opašo"), Zimt ("kanela"), Nelken ("cvekči") zugegeben; eine Mischung von Zimt und Nelken hat man "rafulat" genannt.

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