Strudel

Strudel hat man vor allem aus zwei Teigsorten gekocht und gebacken: aus Hefeteig, der ein wenig weicher als der für Potitzen war und aus gewöhnlichem, den man dünn ausgerollt hat. Nach der Form hat man zwei Sorten von Strudel gekannt: diejenigen, die gerollt in Stangen gekocht wurden und dann erst aufgeschnitten und "jari štruklji", die eine Art Teigtaschen ähnelten und einzeln gekocht wurden. Diese wurden mehr in Gornja Brda vorbereitet. Am geschmackvollsten waren die Strudel, gefüllt mit Nüssen, Semmelbröseln und Rosinen. Sie wurden zu Feier am Ende von Heuernten auf Almen und zu Volksversammlungen gekocht. Man hat sie auch mit Äpfeln, Birnen, Feigen, Aprikosen oder Pflaumen gefüllt, denen man Walnüsse, Haselnüsse, Honig, Zimt und Rosinen zugegeben hat. Nach dem Kalben hat man aus frischem gelbem Frischkäse Topfenstrudel gekocht, die man ansonsten nicht gemacht hat.

Strudel aus ausgezogenem Teig haben als erste die Mädchen vorbereitet, die aus Haushaltungsschule in Tomaj zurückgekommen sind, das war nach dem Jahr 1920. Sie haben sie mit Kirschen, Äpfeln oder Edelkastanien gefüllt und gebacken. Lieber wurden aber die Strudel aus Hefeteig gegessen. Einige Hausfrauen haben die Strudel aus Kartoffelteig vorbereitet und mit geriebenem Obst und Semmelbrösel oder Fleischfüllung gefüllt. Alle gekochten Strudel, außer denen mit Fleisch, wurden mit gerösteter Butter abgeschmälzt und mit Zucker und gerösteten Semmelbröseln gestreut.

Unter den interessanten, heute schon vergessenen Rezepten sollte man noch die Strudel mit Edelkastanien, Kartoffelteigtaschen mit Fleisch und "wljkava" erwähnen. Die Füllung für Kastanienteigtaschen hat man aus durchdrückten Edelkastanien vorbereitet, denen man Zucker, Kirschenschnaps oder Milch, Butter, Zimt und Rosinen, manchmal auch Frischkäse zugegeben hat. Für die Kartoffelteigtaschen hat man auf Schmalz und Zwiebeln Hackfleisch geröstet, Tomatensoße zugegeben und mit Weißwein vergossen. Alles zusammen wurde abgeseiht, die Flüssigkeit wurde aufbewahrt und mit dem Fleisch wurde der ausgerollte Kartoffelteig überstrichen. Die aufgeschnittenen Strudel wurden mit der Soße übergossen, die von der Füllung übriggeblieben ist, und mit Parmesankäse gestreut, damit sie noch geschmackvoller waren. "Wljkava" wurde im Winter gegessen, meistens zum Schlachtfest. Der Teig für Strudel ohne Hefe wurde mit Füllung aus gerösteten Würsten oder Salami, Oliven und Gewürzen überstrichen. Der Strudel wurde im Ofen gebraten und währenddessen öfters mit Wein überstrichen. Der Name für diesen Strudel stammt aus dem mundartlichen Ausdruck für Oliven ("wljke").

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