Minestre ("Kuhnja")

Mit dem Ausdruck "kuhnja" hat man einst in Brda eine vielfältige Palette von Minestren, Eintöpfen, die jeden Tag gekocht wurden, bezeichnet. Sie haben sich von Jahreszeit zu Jahreszeit unterschieden und verändert, einige wurden mindestens einmal wöchentlich über das ganze Jahr gekocht. Am schmackhaftesten waren sie, wenn sie langsam und lange auf einem gleichmäßigen Feuer gekocht haben. Sie wurden mindestens drei Stunden lang in "pinjata", die über der Feuerstelle hingen, gekocht. Alle "kuhnje" außer denen an Fastenfreitagen, wurden mit gehacktem Speck abgeschmälzt, der ihnen einen kräftigen, manchmal auch bitteren Geschmack verliehen hat. Weil sie meistens das einzige Gericht zum Mittagessen waren, hat man darin noch ein Stück Schweinefleisch (Rippchen, Würste, Speck) gekocht, das dann zusammen mit Brot, Kuchen oder Polenta eine Beilage war. In Minestren hat man ziemlich viel Petersilie, Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch eingeschnitten und dann separat gekochte Kartoffeln und Bohnen dazugegeben. Das war die einfachste "kuhnja" und eine Basis für alle anderen.

Während der Frühling-Sommer-Saison waren auf dem Menü die "kuhnja" aus Wirsing ("vržotova"), Kürbis ("tagičeva"), Mais ("sirkova"), Puffbohnen, Birnen, Gemüse, Gersten und der "Schwarze Topf". Während der herbstlich-winterlichen Zeit hat man die "kuhnja" aus Weißer Rübe ("biščeva"), Gersten, Mais, Kastanien, Bohnen, Weizen und Puffbohnen gekocht, sowie auch den Eintopf "jota" (Bohnen, Weiße Rübe und Kartoffeln). Von Frühling bis Herbst hat man Minestren aus frischen Hülsenfruchten, Leguminosen, frischen Edelkastanien und Milchmais gekocht, später hat man getrocknetes Weizen, Puffbohnen und Kastanien selber zu Hause im Mörser geschlagen oder nach Stampfe getragen. Meistens hat man die Gersten-Minestra gekocht. Unter den oft zubereiteten Minestren zählt bestimmt die Edelkastanien-Minestra, die wegen ihres süßen Geschmacks einfach die süße "kuhnja" genannt wurde. Aus Milchmais oder getrocknetem und geschlagenem Mais hat man die Mais-Minestra vorbereitet. Eine erfrischende Minestra wurde aus geriebenen Kürbissen vorbereitet, die man erst gesalzen hat, daraus den Saft ausgepresst und Essig dazugegeben hat. Eine Minestra, "hruškova kuhna" genannt, die heutzutage nicht mehr bekannt ist, hat man aus weniger reifen, geschälten und aufgeschnittenen Birnen zubereitet, die man zusammen mit Kartoffeln gekocht hat, mit Majoran gewürzt und mit, auf Butter geröstetem Mehl, abgeschmälzt hat.

Der schwarze Topf ist ein Gericht aus Vergangenheit, das man in Metall- oder Tontöpfen auf der Feuerstelle oder auf dem Bauernofen vorbereitet hat. Auf kleine Stückchen geschnittenes Fleisch (Schwein, Rind oder Schaf) hat man auf Schmalz und Zwiebeln geröstet. Separat hat man frisches Kohl, Wirsing oder Blumenkohl, sowie Kartoffeln aufgeschnitten und mit Petersilie, Sellerie, Majoran, Knoblauch und Lorbeer gewürzt. In den Topf hat man dann in Schichten alle vorbereiteten Bestandteile gelegt (Kohl, Fleisch, Kartoffeln, Gewürze), sie mit Wasser und Weißwein vergossen und drei bis fünf Stunden gekocht.

Nach dem ersten Weltkrieg hat man angefangen, Minestren mit verschiedenem Gemüse vorzubereiten. Den Ausdruck (Minestra) und die Vorbereitungsweise hat man von den Italienern übernommen, obwohl man stellenweise auch die "kuhnja" genannt hat. Sie waren viel bunter als vorher, weil mehr Saisongemüse darin war.

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