Kuchen

Die Kuchen wurden mehrmals während der Woche gebacken, vor allem dann, als viel Glut sich angehäuft hat. Meistens wurden die Kuchen aus weißem Maismehl, das mit Salzwasser gebrüht wurde, und als es fast abgekühlt war, hat man nur so viel Weizenmehl dazugegeben, dass es nicht zerkrümelte. In einer größeren Schüssel hat man alles zusammen solange mischen, bis die Masse schön glatt war. Bevor Kochherde erschienen sind, hat man Kuchen auf Feuerstellen gebacken und man sagt, dass diese am besten waren. Von der heißen Feuerstelle hat man die Ache weggeblasen und auf die gesäuberte Fläche die Masse in der Form eines Laibes gelegt. Die Masse wurde mit Wirsingblättern oder mit Papier bedeckt, in dem man Zucker verkauft hat und darauf wurde Asche mit Glut aufgeschüttet (Sing. "prhav'ca"). Der Kuchen wurde ungefähr eine Stunde lang gebacken. Man musste dabei aufpassen, dass er die ganze Zeit mit genug Glut bedeckt war. Wo man oft Kuchen gebacken hat, hatte man dafür spezielle Blechdeckel (Sing. "bndon"). Auf den Deckel hat man Glut geschüttet und durch eine kleine Öffnung im Deckel (Sing."špegalo") geschaut, wann der Kuchen gebacken war.

Die Kuchen hat man zu Brotzeit gegessen, allein oder mit Schweinefleisch, gewöhnlich mit Wurst oder Salami. Auch mit Süß-Milch oder Sauermilch und Milchkaffe hat er gut bekommen. Oft hat man den Kuchen als Beilage beim Mittagessen genossen.

Man kannte mehrere Sorten, vom gewöhnlichen (nackten), zu den besseren, feierlichen. Zum Allerheiligenfest haben so manche statt Brot mit schwarzen Trauben, einen Kuchen mit schwarzen Trauben gebacken. Während des Winters, als die Äpfel in Hülle und Fülle waren, hat man den Kuchen mit frischen Äpfeln oder mit Trockenäpfeln ("koščičeva pogača") gebacken. Als Leckerbissen galt der Kuchen aus Trockenfeigen; der Masse für einen gewöhnlichen Kuchen wurde etwas Milch und Hefe zugegeben, manchmal auch ein Ei und Zucker oder Saccharin, und dann wurden noch Trockenfeigen beigemischt. Zum Schlachtfest wurde immer Griebenkuchen gebacken, im Sommer aber wurden Kräuter gesammelt (Fenchel, Schleifenblume, Garbe, Melisse...), gehackt wurden sie auf Öl oder Schmalz gebraten, der Masse für gewöhnlichen Kuchen beigemischt und ein Kuchen aus Kohl wurde gebacken.

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