Kojsko

Über dem Dorf thront die Wallfahrtskirche des Sv. Križ na Taboru (Hl. Kreuz auf dem Tabor). Die gotische Kirche hat für Slowenien einen sehr ungewöhnlichen, mit einem Zinnenkranz (rechteckigen, zahnförmigen Zacken) geschmückten Glockenturm, der charakteristisch für das Gebiet von Goriška Brda is t. Der Glockenturm erinnert so nämlich mehr an eine kleine Festung als an eine Kirche. Die Kirche rühmt sich mit Schätzen von einem außerordentlichen künstlerischen Wer t. Auf dem Weg zur Kirche stehen die Stationen des Kreuzweges in Form von Bildstöcken (christliche im Freien stehende Säulen- oder Pfeilerdenkmäler), die am Tag des Hl. Kreuzes bei der Prozession aufleben, wenn in den Säulennischen die Gemälde des Kreuzweges aus der Kirche hängen. Obwohl die Pracht der zwei Seitenaltare im Barockstil und der Wandgemälde im Inneren der Kirche einen zufälligen Besucher berechtigt in Begeisterung versetzen können, ist die wahre Perle der Kirche der gotische Hauptaltar aus dem Jahre 1515. Der große, vergoldete Schnitzaltar ist der einzige und größte in Slowenien noch erhaltene, gotische Flügelaltar und aller Wahrscheinlichkeit nach das Werk der Villacher Schnitzereiwerkstat t. Es besteht aus drei Teilen der gotischen Schnitzerei, die im Relief die Kreuzigung und Motive des Leidensweges Christi darstell t. Als während des Ersten Weltkrieges der ganze Altar sicherheitshalber nach Firenze (Florenz) gebracht wurde, ist das Original des Kruzifixes verloren gegangen und auch mehrere gotische Glockenstuben und Statuen sind verschwunden. 

Auf dem Hügel, wo die Kirche des Sv. Križ steht, stand einst eine Festung - Tabor - mit vier Türmen, die im 16. Jahrhundert, zur Zeit der Türkeneinfälle, gebaut wurde. Diese blieb bis zur französischen Okkupation erhalten, als drei von den vier Türmen zerstört und verbrannt wurden. Der vierte Turm ist heute der Kirchturm. 

An der Stelle, wo der italienische König in der Nähe der Kirche Sv. Križ die naheste Sektion der Isonzofront beobachtete, stand eine Gedenktafel, die sich heute im Museum "Goriški muzej" befindet.

Im Jahre 1594 wurde das untere Schloss von Kojsko errichtet, dem die Gerichtsbarkeit der niederen Ordnung zustand. Es war das Eigentum der Familie Coronini, später das der Familie Attems, vor dem Zweiten Weltkrieg aber der Besitz der einheimischen Familien Kumar und Pittamic. Die Grafen von Coronini, die im stark verunstalteten Schloss von Kojsko lebten, haben diesem Ort ein besonderes Gepräge verliehen, was an den zahlreichen Tafeln und Wappen aus Stein konstatiert werden kann. Eine von diesen Tafeln zeugt sogar davon, dass sich der Papst Pius VI. auf dem Weg nach Wien hier aufhiel t. Eine andere, die die Jahreszahl 1788 trägt, zeugt von der Tatsache, dass Kojsko die Befugnis zur Urteilsfällung hatte. 

Auch die Pfarrkirche der Mariä Himmelfahrt ist mit einem Hauch der Gotik erfüll t. Die kleine gotische Kirche, heute eine Sakristei, wurde sehr geschickt im Barockstil angebau t. Hinter dem Altar verbirgt sich ein eingebautes Ziborium im Venezianerstil aus dem Jahre 1492. Diese Jahreszahl läßt jedoch viele Fragen offen, da der Barockanbau erst im  18. Jahrhundert gebaut wurde. In der Kirche selber wird unsere Aufmerksamkeit auf vier wertvolle Gemälde gerichtet, die das Geschenk des Grafen Coronini sind und die den neuesten Studien nach das Werk des Kunstmalers De Vito sind. 

Eine Sonnenuhr, das Werk des ehemaligen Pfarrers von Kojsko, Edko Ferjančič, schmückt die Fassade des Pfarrhauses. Im Dorfzentrum von Kojsko wurde dem Chordirigenten Srečko Kumar ein monumentales Denkmal errichtet. 

Bis zum Ersten Weltkrieg war Kojsko das Kultur- sowie Wirtschaftszentrum des östlichen Gebietes von Brda.

 

 

 

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