Gradnik-Lehrpfad

In dem Projekt der Gemeinde Brda, »Wanderwege entlang der Kirschenblühten« hat seinen Platz auch der Gradnik-Lehrpfad gefunden, der den Besucher unter die Weinberge und in den Mittelpunkt eines Dorfes von Brda führt. Der Weg führt entlang der äußersten Grenze des Landes, wo »noch immer unsere Sprache lautet« (aus dem, der Landschaft Brda gewidmeten Lied des slowenischen Dichters Gradnik; Orig.:»naša tu glasi se govorica«).


Auf dem Weg werden Sie Verse des Dichters begleiten, die Sie zu den unsichtbaren Leitern verlocken. Die aber, bringen Sie bis zum Geburtshaus des Dichters, wo Sie sich beim Anschauen des Nachlasses des Dichters und Lesen seiner Poesie ausruhen können. 


Der naturkundliche Teil des Pfads bietet dem Besucher das Wissen über die typischen Bäume von Brda. Der Aussichtspunkt ist ein besonderes Erlebnis, denn er bietet eine wunderschöne Aussicht auf 24 Kirchtürme, die die Hügel von Brda und die entfernten Berge zieren. Auf dem Weg können wir das Verhältnis des Menschen aus Brda zur Natur, zu der Erde erleben. 
Auf den Gradnik-Lehrpfad begibt sich schließlich ein Spaziergänger, der in der Natur seinen Leib und Seele stärken will

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Benötigte Zeit: 1 Stunde

Weglänge: 3 km

Beschreibung und Wegmarkierung:

Weganfang: Denkmal von Alojz Gradnik, beim Schloss Dobrovo
Der Dichter hat seinen eigenen Weg in der slowenischen Poesie gegangen und hat ihr ein besonderes Siegel verliehen. In der Folge der Liedersammlungen eröffnet uns der Dichter seine große Liebe zu seinem Heimatland Brda, in den Liebesliedern erlebt er die Liebe als das allesvernichtende Gefühl, das finster ist und in den Tod führt, er überlegt den Sinn des Menschenlebens, das eine einzige große Verausgabung für die anderen ist. 

Erster Aufenthalt: MAULBEERBAUM
In Brda hat man einst den Maulbeerbaum wegen Seidenspinner gezüchtet. Der Baum verträgt gut die Dürre und ebenso die Kälte. Heutzutage trifft man den Maulbeerbaum in Brda nur als Zierbaum, der einen ausgezeichneten Schatten während der Sommermonate gibt. 

Zweiter Aufenthalt: WEINREBE (Aussichtspunkt)
Die Weinrebe ist in Brda schon seit der Zeit des Mesozoikum anwesend. In der Zeit des römischen Staates hat sich die Weinrebe aus den nahegelegenen Städte, Aquileia und Östrich, nach Brda verbreitet. Die meist verbreiteten Sorten in Brda sind die Rebula, Grau- und Weißburgunder und Merlot.

Dritter Aufenthalt: ÖLBAUM 
Der Ölbaum war in Brda ein heimischer Baum, der auf Sonnenlagen, unter den Weinreben und auf den Böschungen gewachsen hat. Im Jahr 1929 war der Winter zu kalt und die Ölbäume sind gefroren. Erst vor ein paar Jahren hat man angefangen, sie wieder zu pflanzen. Brda ist die nördlichste Lage, wo die Ölbäume noch gedeihen und deshalb hat das Öl hervorragende Qualität. Auch den Palmsonntag feiert man in Brda mit Ölbaumzweigen.

Vierter Aufenthalt: FEIGE
Feigen sind Mittelmeerbäume, die auch in Brda gedeihen und außer den Ölbäumen der Landschaft von Brda ihren mediterranen Charakter verleihen. Sie sind vor allem interessant, weil sie zweimal in einem Jahr Früchte tragen. In Brda gedeihen: weiße und schwarze "madoni", "belice", "kamberji", "bonke",… Die "vendimske" Feigen, die während der Weinlese –"vendima" gereift sind, haben die Einwohner von Brda geräuchert, in der Sonne getrocknet und in Kisten gelagert, sie gedeckt und zu Weihnachten als sehr gutes Trockenobst verkauft haben.       

Fünfter Aufenthalt: PFLAUME, ZWETSCHGE
Die Pflaumen hat man in Brda geschält, sie geschwefelt und dann getrocknet. Als sie getrocknet waren, hat man zwei zusammen gepresst. So entstanden sehr geschmackvollen "prunele" oder "pnčane češpe". Diese wurden dann in Kisten für Transport und Verkauf gelegt.   

Sechster Aufenthalt: KIRSCHE
Die Kirschen stammen aus Kleinasien. In Brda sind auch alte Sorten zu Hause: "čufrce", "pontevke", "trcinke", "prvačnce"... Die Kirschen sind noch immer die meist gesuchte Handelsware, weil sie die erste Frühlings-Früchte sind, die nach dem langen Winter das erste Geld nach Hause bringen. Die Kirschen von Brda waren während der Zeit von Österreich-Ungarn in Wien eine sehr geschätzte Frucht.   

Siebter Aufenthalt: ZYPRESSE (auf dem Friedhof)
Das Ziel des Dichters ist ausgefüllt und sein Weg beendet. Seine letzte Ruhe hat er in der geliebten Medana gefunden, in der Nähe seines Hofguts und unter den Zypressen, die mächtig und gerade einst aus Venetien gekommen sind (das Gedicht Zypressen ("Ciprese")). Zur Geburt eines Kindes haben die reichen Leute eine Zypresse in der Nähe ihres Heims gepflanzt. In Vipolže wachsen im Schlosspark des alten Schlosses mehr-hundertjährige und größte Zypressen in Slowenien. 

Achter Aufenthalt: Lebenslauf – am Geburtshaus
Der Dichter wurde im Jahr 1882 in Medana geboren. Sein Vater Jožef und seine Mutter Lucija Godeasi hatten 10 Kinder. Zunächst haben die Gradniks in der alten Schule in Medana gewohnt, dann haben sie mehrmals im Dorf herumgezogen. Trotz der großen Armut hat der Vater von Gradnik den Ratschlag des Vikars von Medana gehört und den kleinen Alojz in die Schule in Görz geschickt. Dort hat er das deutsche Gymnasium besucht und mit Auszeichnung seine Abitur gemacht. Später hat er im Wien Jura studiert und 1907 ist er ein Doktor von Jura geworden. Er war in Rechtsdiensten tätig, sowie als Richter in Görz, Cerkno und Pula. Nach dem ersten Weltkrieg war er beim Außenministerium in Belgrad und ein Mitglied der Obergerichte. Nach dem zweiten Weltkrieg war er im Ruhestand und hat in Laibach gelebt, wo er 1967 gestorben ist. Er ist im Heimatdorf Medana begraben.

Es folgt nur noch ein Abstieg, wo der Rundweg einen zu der Anfangsstation führt, vor den Schloss Dobrovo.

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Kontakt:

TIC Brda
Šmartno 13
5211 Kojsko

Tel.: +386 (0)5 395 95 95
e- mail: tic@brda.si