Pflanzliche Nahrung

Traditionelle Küche von Brda war immer sehr reich mit pflanzlichen Gerichten, günstiges Klima ermöglichte das Genießen von frischem Gemüse vom frühen Frühling bis zum späten Herbst. Die fruchtbare Erde hat immer genug "Fleisch für die Armen" gegeben, wie man Kartoffel- und Bohnengerichte genannt hat, die fast jeden Tag auf dem Tisch waren.

Die Kartoffeln wurden für Minestren, Suppen, Gulasche verbraucht, sie wurden als Hauptgericht vorbereitet, und als Beilage oder man hat sie anderem Gemüse dazugegeben. Meistens hat man größere Stücke auf Schweineschmalz und Zwiebeln geröstet, als die Kartoffeln weich wurden, hat man sie ein wenig durchdrückt und mit Pfeffer, Petersilie oder Fenchel gewürzt. Oft hat man die gekochten Kartoffelstücke mit Grieben oder auf Schmalz gerösteter Wurst abgeschmälzt oder man hat sie gequirlte Eier übergegossen und geröstet.  Die restlichen mehr oder weniger häufigen Kartoffelgerichte waren: "pištunj" ("cement" oder "tučenje"), "škof", "štokolo", "facule", Brennnessel-Kartoffeln, Kartoffeln mit Fenchel, gefüllte Kartoffeln, "majronar", "Kartoffeln in Blumen" usw. Für "pištunj" hat man die Kartoffeln gekocht, sowie auch die grünen Bohnen und Kürbisstücke; dann hat man alles zusammen gemischt, durchgedrückt ("speštali") und mit Grieben oder Speck abgeschmälzt. Das war ein Hauptgericht oder eine Beilage. Spezielle Gerichte aus Kartoffeln waren noch "škofa", "facule", Kartoffeln mit Fenchel, Brennesselkartoffeln, gefüllte Kartoffeln, Kartoffeln in Blumen, über die Sie sich mehr in dem Buch von Darinka SIRK nachlesen können.

Auf Kartoffelteig hat man auch Gnocchi, Teigtaschen und Nudeln vorbereitet. Gekochte Gnocchi hat man mit Grieben oder Schweineschmalz abgeschmälzt oder mit Tomaten- oder Fleischsoße übergossen. Zum Nachtisch waren auch Knödel mit Marmelade oder Pflaumen ("čješpovi njoki") beliebt. Kartoffel-Teigtaschen wurden in Stangen gekocht, mit geriebenem Obst (Birnen oder Äpfeln) oder mit einer Fleischfüllung gefüllt und verschieden abgeschmälzt.

Neben Kartoffeln waren das häufigste Gericht Bohnen. Zum Kochen von Bohnen hatte man einen besonderen Topf, der immer auf der Feuerstelle war. Aus dem Bohnentopf haben die Kinder gern die Bohnen “gestohlen”, und wegen dieser “Sünde” hat man die erste Beichte vor Kommunion auch “die Bohnenbeichte” genannt. Gekochte Bohnen hat man den Minestren zugegeben oder daraus verschiedene Gerichte vorbereitet: "župe", "toči", Mehlbrei usw. Oft hat man ihn mit Essig im Salat gegessen, mit Speck oder Grieben, manche haben auch Wein zugegeben. Frische grüne Bohnen (Pl. "wjine" oder "fažoleti") hat man gekocht und mit Schweinefleisch, Essig und Knoblauch abgeschmälzt und zusammen mit Polenta als Jause oder Abendessen gegessen. Als Beilage für ein besseres Mittagessen hat man die grünen Bohnen selten in Sahnesoße vorbereitet.

Statt Bohnen hat man den Minestren oder Mehlbrei auch Puffbohnen zugegeben, die ansonsten meistens im Salat gegessen wurden. Seltener wurden sie mit Butter vorbereitet, wo man Zwiebeln geröstet hat, Mehl und Petersilie zugegeben, mit Milch oder Prosciuttosuppe vergossen hat, dann gekochte Puffbohnen zugegeben hat und alles zusammen noch eine Weile gekocht hat. So vorbereitet wurden sie mit Kartoffeln oder Polenta gegessen.

Seltener wurden Erbsen aufgetischt, mehr nur bei Reifung. Sie wurden für Suppen und "toči" benutzt, mit Schweinefleisch geröstet als Beilage zum Fleisch, zu Feiertagen hat man Erbsenpüree vorbereitet, sowie Risotto mit Erbsen ("rizibizi") und Erbsenpastete. Für die letztere hat man Hackfleisch geröstet, gekochte Erbsen zugegeben, etwas Mehl, Gewürze und Ei. Diese Mischung hat man in die Form gegeben, die man vorher mit Speckscheiben belegt hat und im Ofen gebacken hat.

Die meisten älteren Leute haben auf die Frage, wie ihr Essen in der Vergangenheit war, geantwortet, dass sie "zum Frühstück "bisc", zum Mittagessen Weiße Rüben und zum Abendessen "brvada" gehabt haben". Weil man in Gornja Brda sehr viel Weiße Rüben gegessen hat, wurden die Einwohner dieser Dörfer "biscarji" genannt. Weiße Rüben wurden auf verschiedene Weisen vorbereitet: als Beilage wurden die Weiße Rüben, gedünstet auf Schweineschmalz ("u padeli" oder "brvada") gegessen. Wenn man solche Rübenn mit einem Stück Schweinefleisch gekocht hat, hat man sie "podkuhana repa" genannt. Gekochte geriebene saure Rüben ("bisc") hat man meistens mit Grieben, Knoblauch und Pfeffer abgeschmälzt; so vorbereitet hat man sie Rüben auf Trockenem genannt. Aus geriebenen Rüben hat man meistens Minestra ("biščeva kuhnja") und Mehlbrei ("bisc pr'mok") gekocht. Als Beilage zu feierlichen Gerichten hat man süße Rüben vorbereitet: geschälte, gewürfelte Rüben wurden zur Hälfte im gesüßten Wasser gekocht, getrennt wurde Zucker karamellisiert, die Rüben dazugegeben, vergossen und weichgekocht.

An Werktagen hat man oft auch Wirsing (Pl. "vržote") gegessen, gedünstet auf Schweineschmalz und gut mit Knoblauch gewürzt. So hat man ihn auch mit einem größeren Stück Schweinefleisch oder mit salzigen Fischen vorbereitet. Manche haben den Wirsing erst gekocht und dann nur eine Weile gedünstet.  Auch aus Wirsing hat man Minestra ("vržotova kuhnja") und Mehlbrei vorbereitet oder ihn mit Essig gegessen, so wie anderes gekochtes Gemüse.

Vor dem ersten Weltkrieg hat man auf verschiedene Weisen auch große Kürbisse ("tagiče" oder "koce") vorbereitet, kleinere Kürbisse (Pl. cukete) haben sich als Nahrung aber erst dann verbreitet, als Brda unter Italien waren. Die Kürbisse hat man gedünstet, gedünstet mit Essig oder in Minestren ("tagičeva kuhnja") gegessen, gefüllte Kürbisse (Sing. "frata") hat man aus kleineren Kürbissen vorbereitet, die man der Länge nach geschnitten hat, ausgehöhlt und mit einer Mischung aus Hackfleisch oder Prosciutto, geschnittenen jungen Kürbissen, kleingeschnittenen Kartoffeln und Gewürzen gefüllt. Sie wurden im Ofen gebacken.

Für Kren hat man immer gesagt, dass es nur in den Monaten gut ist, die den Buchstaben r im Namen haben, das ist dann, als er nicht wächst. Nie wurde es unter einem Nussbaum ausgegraben, weil dieser bitter war. Den Kren hat man nur an Sonntagen oder Feiertagen vorbereitet, sicher aber zum Ostern, als man ihn als Beilage mit Fleisch aufgetischt hat. Geriebenen Kren hat man mit Semmelbröseln oder in der Soße vorbereitet, roh wurde er nur selten gegessen. Semmelbrösel hat man auf Butter geröstet, Kren zugegeben, gesüßt und mit Wein oder Essig vergossen, dann verschieden lange gekocht, weil er mit dem Kochen seine Schärfe verloren hat. Für den Kren in Soße hat man auf Butter Zucker karamellisiert, geriebene Äpfel und Kren zugegeben, mit Weißwein vergossen und aufgekocht. Manchmal hat man statt Äpfel gekochte durchdrückte Edelkastanien zugegeben. Eine interessante Mischung verschiedener Geschmäcke war der pikante Kren: gekochten durchdrückten Eigelben hat man rohen geriebenen Kren und durchdrückte Aprikosen oder Pfirsiche zugegeben.

Tomaten (Sing. "pomidor") begann man erst nach dem ersten Weltkrieg unter dem italienischen Einfluss zu benutzen. Sie wurden Suppen, Minestren, Soßen zugegeben und zum Frühstück oder Abendessen mit Eiern zubereitet. Eine häufige Beilage war auch "peperonada": auf Schmalz wurden Zwiebeln, geschnittene Paprikaschotten und Tomaten geröstet, manchmal auch Kürbisse oder Auberginen, und alles zusammen wurde gedünstet. Tomatensalat fand den Weg auf das alltägliche Menü ziemlich spät, weil man ihn großenteils nicht gemocht hat und sich daran nur langsam gewöhnt hat.

Von Rohgemüse hat man meistens Chicorée gegessen, zu Jause mit Eierkuchen oder zum Abendessen mit Polenta. Man hat sie mit Speck oder Grieben abgeschmälzt und gekochte Kartoffeln, Bohnen, Fleisch (vor allem in Spodnja Brda) oder geriebene Gurken zugegeben.

Die Vielgestaltigkeit der Geschmäcke haben der Küche von Brda die mediterranen Gewürze verliehen. Neben Knoblauch, Zwiebeln, Petersilie und Sellerie hat man viel Rosmarin, Majoran, Lorbeer, Fenchel, Thymian und Kümmel benutzt. Die Zwiebeln waren vor allem Zusatzmittel zu den Gerichten, Frühlingszwiebeln oder Zwiebelblätter hat man manchmal in den Eierkuchen geschnitten, oft hat man aus Zwiebeln "toč" vorbereitet, oder man hat sie gebraten und dann mit Essig abgeschmeckt.

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